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VS-Schulmuseum

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Das Klassenzimmer: Schulmöbel im 20. Jahrhundert

Fast jeder hat im Laufe seines Lebens schon auf ihm gesessen: Der VS-Holzkufenstuhl ist der Klassiker unter den Schulstühlen. Der bis heute weltweit meistkopierte Schülerstuhl wurde im Jahr 1950 von der Firma Vereinigte Spezialmöbelfabriken aus Tauberbischofsheim entwickelt und gebaut. Aber auch seine Nachfolger wie beispielsweise der Stahlkufen-Stuhl und der Stahlkufen-Tisch konnten weltweiten Be­kanntheitsgrad erlangen.

Unvergessen bleibt sicherlich auch die Rettig-Bank des Hauses VS aus dem Jahr 1895 – nicht zuletzt durch ihren Auftritt im Filmklassiker „Die Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann, wo sie den unver­wechselbaren Charme der Schulzeit um 1900 versprühte. Die mit Abstand am weitesten verbreitete Schulbank in Deutschland zu dieser Zeit konnte durch Innovationen wie einem mühelosen Ein- und Aus­treten in und aus der Schulbank und einer Kippfunktion, durch die die Bank zum Reinigen problemlos zur Seite gekippt werden konnte aufwarten.

Das heute noch in der Stadt Tauberbischofsheim ansässige mittelständige Familienunternehmen VS kann sich somit getrost als einen wesentlichen Teil der Schulmöbelgeschichte betrachten – nicht zuletzt in seiner heutigen Rolle als international agierender Bildungseinrichter.

1998 eröffnete VS anlässlich des bereits 100-jährigen Bestehens sein Schulmuseum und zeigt darin seit­her die permanente Ausstellung „Das Klassenzimmer: Schulmöbel im 20. Jahrhundert“. Der Besucher durchlebt eine bisher einmalige Reise durch die Geschichte und Entwicklung nationaler und internatio­naler Schularchitektur vom Beginn des 20. Jahrhunderts an bis zum heutigen Tage. Dabei beschränkt sich die Ausstellung aber bei Weitem nicht nur auf hauseigene Produkte. Erstaunlich zahlreiche Schulmöbel-Exponate sowohl aus dem In- als auch dem Ausland belegen, welch großer Zusammenhang zwischen dem Schulmobiliar und dem Wohlbefinden des Kindes und letztlich dessen Lernleistung besteht.

Den einen oder anderen wird sicherlich die Fortschrittlichkeit überraschen, mit der sich die Möbelbauer schon früh, oft in Zusammenarbeit mit namhaften Architekten, Gedanken über gesundes Sitzen in der Schule gemacht haben und entsprechende Stühle und Tische in Auftrag gaben. Auch, wenn sie nicht die Regel waren, so existierten zum Beispiel bereits um 1890 Schulbänke mit höhenverstellbaren Sitzen, Lehnen und Tischplatten – Möbel, die an die Körpergröße der Schüler anpassbar waren und mit ihnen wuchsen. Schule in früherer Zeit ist nicht automatisch gleichzusetzen mit starren, eng aneinander ge­reihten Holzbänken.

In die Ausstellung werden pädagogische, ergonomische, vor allem auch kulturgeschichtliche Aspekte miteinbezogen. Neben dem Mobiliar präsentiert die Schau wegweisende, innovative Schulbauten des vergangenen Jahrhunderts aus aller Welt.

Jeder, ob jung oder alt, wird sich in der Ausstellung wiederfinden können und seinen Spaß daran haben. Denn die eigene Schulzeit ist in der Regel einem jeden noch präsent – egal, wie weit sie zurückliegt.

Sie sind herzlich eingeladen, Ihre Erinnerungen an die Ihre Persönlichkeit prägenden Schülerzeit wieder aufzufrischen. Lernen Sie mehr über die Historie und die Bedeutung von Schulmöbel und -architektur.

Das Klassenzimmer – Schulmöbel im 20. Jahrhundert
Ständige Ausstellung der VS in Tauberbischofsheim

Öffnungszeiten:
Besichtigung und Führung auf Anfrage
Kontaktaufnahme unter Telefon +49 (0) 9341 880 

Buch zur Ausstellung:
Das Klassenzimmer vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute
The classroom from the late 19th century until the present day
Thomas Müller, Romana Schneider
Text: deutsch + englisch
304 Seiten mit ca. 900 z.T. farbigen Abbildungen
Erschienen im Wasmuth-Verlag (ISBN: 978 3 8030 3348 3) und direkt erhältlich im Museum.